
Unter dem Titel
Lasst die
jiddische Sprache nicht verstummen
hat das Trio Felicitas
Niegisch (Gesang), Hanno Botsch (Piano, Geige) und Michael Pöhlmann
(Kontrabass) ein außergewöhnliches Programm zusammengestellt.
Abwechslungsreich werden Dichter, Komponisten und Texte mit Erzählungen
und Hintergründen verwoben. So spannen die Musiker einen
Bogen mit Melodien voller Traurigkeit und Schönheit bis hin
zu unbekannten Theatersongs von der Second Avenue in New York.
Ohne Sentimentalität, doch berührend und voller Gehalt,
sind die Darbietungen. Felicitas Niegisch Ausstrahlungskraft überzeugt
im Konzert und ist tief emotional, zugleich auch übermütig
ausgelassen in der Bewegung. Der Versuch die Lieder lebendig zu
halten gelingt den Musikern durch ihren persönlich gewachsenen
Bezug und eine ausdrucksstarke, doch unaufdringliche Interpretation.

Pressestimmen
„ ... schlugen
das Publikum zwei Stunden in Ihren Bann. Ein tiefes Verständnis
für diese Welt und Sprache schien dabei durch, aber auch
das überzeugende künstlerische Niveau“ (Badische
Zeitung)
„Zärtlicher kann
man die Sehnsucht nach dem Brückenbau zwischen Menschen
und Kulturen wohl kaum ausdrücken.“ (Süddeutsche
Zeitung)

Aktuelle CD
Friling
(Waterpipe Records, Nr. 907 434)
10 Tracks
32:29
Rezension Folker:
„ Wer seine Hörgewohnheiten bei Klezmer oder jiddischem Liedgut auf impulsiven Gesang, juchzende Geigen und schluchzende Klarinetten eingepegelt hat, muß hier umdenken: Felicitas Niegischs akkurate, aber nie leidenschaftslose Intonation, Hanno Botschs akademisches Klavier- und Geigenspiel und Andreas Buchholz‘ sehr zurückgenommen gezupfter und gestrichener Bass verleihen den zehn Stücken durchweg den Charakter eines Liederabends mit Werken von Schubert, Schumann oder Mahler. Das muß man natürlich mögen. Ich schätze Friling aber gerade deswegen: Weil sie meine Erwartungshaltung in Bezug auf liebgewonnene Interpretationen jiddischen Liedguts konsequent ignoriert und meinen Hörgewohnheiten, die hierzulande durch so wundervolle Künstler wie Peter Rohland, Hein & Oss Kröher, Manfred Lemm, Espe oder Zupfgeigenhansel geprägt wurden, partout nicht nachkommen will. Für mich repräsentiert die Musik des Felicitas Niegisch Ensembles in Vollendung jene Wegekreuzung, an der sich Volks- und Kunstlied begegnen und gegenseitig inspirieren. Und danach dürfte der Horizont sowohl der U- wie auch der E-Musikliebhaber wieder ein Stückchen weiter geworden sein … “
Walter Bast
http://www.folker.de/201205/rezi-d.php
